Big Data - Komplexität

Die Evolutionstheorie ist wahrscheinlich die am besten abgesicherte wissenschaftliche Erkenntnis. Wie zu keiner anderen Theorie gibt es dazu enorm viele Arbeiten und empirische Überprüfungen. Evolution bedeutet eine Entwicklung vom Einfacheren zu Komplexeren. Es waren immer zuerst einfachere Lebewesen da, die sich später zu komplexeren oder hyperkomplexen entwickelt haben. Einen ähnlichen Verlauf erkennen wir auch bei der Entwicklung von digitalen Daten. Mit dem Erscheinen der ersten Computer, Lochkarten, Röhren, usw. kamen auch erstmals binäre – also digitale – Daten zur Verwendung. Spätestens zu diesem Zeitpunkt mussten sich die Menschen eine Differenzierung zwischen Daten und Information einfallen lassen. Demzufolge ist Information alles das, was durch Interpretation von Daten entsteht. Zwischenzeitlich sind Potenzen von Terra-Byte-Daten weltweit gespeichert. Jede Sekunde kommen Milliarden von Bytes hinzu.

 

Bei weitem nicht so schnell, aber trotzdem leicht ansteigend ist die Brain-Power des Menschen. Also wir werden schon intelligenter. In der Vergangenheit konnten wir mit unserer Gehirnleistung die bis dato existierenden Daten gut verarbeiten. Beispielsweise konnte man schon in antiken Gesellschaften mit Hilfe des solaren Systems einen genauen Kalender entwickeln. Dazu genügten einige grundlegende mathematische Operationen und wenige Hilfsmittel. Im Laufe der Geschichte gibt es nun einen Schnittpunkt. Die Daten sind nicht ohne Hilfenahme von Computern zu verarbeiten. Das ist auch genau der Schnittpunkt, an dem die human intelligence (HI) durch die artificial intelligence (AI) ergänzt wird. Eine wesentliche Aufgabe der künstlichen Intelligenz wird es sein, komplexe Systeme auf einfache für den Menschen verständliche Ebenen zu transformieren. Natürlich wird AI mehr als das sein. Wir werden zu zusätzlichen Erkenntnissen kommen. Insbesondere dadurch, dass unsere Sinne-Systeme erweitert werden und komplexe Algorithmen auf Big Data angewendet werden können.

 

Viele Autoren fordern eine Reduktion der Komplexität unter dem Titel „Keep it small and simple“. Das ist meiner Meinung nach nicht zielführend. Jene Unternehmen denen es gelingt die Komplexität zu beherrschen und diese für Kunden auf ein einfaches Niveau zu transformieren werden in Zukunft einen Wettbewerbsvorteil haben. Komplexität wird sich alleine schon auf die eingangs erwähnte Evolutionstheorie nicht vermeiden lassen. Die Unternehmen werden dies entweder unter Einsatz von künstlicher Intelligenz und Big Data lösen oder einfach nicht mehr sein. Stellt sich die Frage nach der geistigen Zukunft der Anwender und Kunden. Diese haben es selber in der Hand über ihr eigenes Niveau zu entscheiden. Es war noch nie so leicht etwas zu lernen – es steht uns alles zur Verfügung!

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