Womit besuchen wir zurzeit eine Website?

Das Web entwickelt sich ständig weiter. Täglich entstehen neue Features, bestehende werden bearbeitet oder oftmals auch komplett entfernt. Selbst die Technologien, mit denen einzelne Website besucht werden, verändert sich kontinuierlich. Vor gut fünf Jahren waren Desktop-PCs noch die verbreitetste Zugangsmöglichkeit, seitdem entwickelt sich der Trend immer stärker in Richtung Mobilgerät. Weltweit gesehen haben Mobilgeräte den klassischen Desktop bereits überholt, in Österreich überwiegen noch die Desktopgeräte: 

desktopVsMobileWorld    desktopVsMobileAT

So unterschiedlich die einzelnen Geräte auch sind, zum Besuchen einer Website wird meistens dasselbe verwendet - ein Browser. 
Browser unterscheiden sich in Aussehen, Verwendung, Verfügbarkeit und Funktion. Es gibt sie speziell auf einzelne Geräte zugeschnitten, z.B. für Spielekonsolen, oder auch universell auf unterschiedlichen Geräten einsetzbar. Durch diese Vielfalt muss bei der Erstellung einer Website oft ein Kompromiss gefunden werden: soll alles für möglichst viele Browser und Geräte gleich aussehen und funktionieren, sind Design- bzw. Funktionsunterschiede vertretbar, oder können gewisse Browser(-Versionen) auch komplett ausgeschlossen werden? Der aktuellen Verteilung der bekanntesten Browser zeigt hier sowohl weltweit als auch für Österreich ein ähnliches Bild:

desktopBrowserWorld   desktopBrowserAT

Wie zu sehen, werden auch immer noch ältere Browser, die nicht mehr weiterentwickelt werden, verwendet. Bei deren Verwendung entsteht allerdings einerseits ein Sicherheitsproblem für den Nutzer, andererseits auch die Notwendigkeit für den Betreiber einer Website, sich mit der Zugänglichkeit dieser auseinanderzusetzen. Hier kommt es oft auf die angesprochenen Kompromisse an: ist die Zielgruppe des Browsers für mich noch so relevant, dass er unterstützt werden muss und wenn ja, wie weit kann die Seite für diese Besucher verändert werden?

Am Beispiel des Internet Explorers (offizielles Supportende 12. Januar 2016) einige Standardfunktionen, die nicht verfügbar sind, auf vielen Websites aber verwendet werden: 

  • CSS Filter Effects - ermöglichen, ein Bild direkt im Browser zu verändern. Dazu gehören z. B. unschärfe-Effekt, schwarz-weiß, Deckkraft und Kontrast.
  • HTML Download Attribute - wenn gesetzt wird ein Link (z. B. zu einem Bild) nicht im Browser geöffnet, sondern direkt heruntergeladen
  • Color input type - Auswahl einer Farbe (z. B. als Farbrad)
  • Input minimum Länge - die Mindestanzahl an Zeichen in einem Textfeld
  • Asynchrone Funktionen - erlauben es, mehrere Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Dadurch kann zum Beispiel verhindert werden, dass das Laden großer Datenmengen die restliche Funktion der Website behindern. 

Viele dieser Funktionen mögen nur rein kosmetisch oder nur für den Websiteentwickler relevant erscheinen, erhöhen aber oft den Komfort und die Effizienz der Website im Hintergrund, was wiederum zu kürzeren Entwicklungszeiten oder auch zu schnelleren Ladezeiten für den User führen kann. Außerdem besteht bei Websites, die moderne Features verwenden, weniger die Gefahr, dass diese zeitnah nicht mehr unterstützt werden und wieder ausgetauscht werden müssen.

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