Unterschätze niemals die Underdogs

Facebook, Instagram und Co. sind seit Jahren an der Spitze der meist genutzten Social Media Plattformen Österreichs und werden durch ihre hohen Nutzerzahlen auch noch lange ihre Führungspositionen beibehalten. Doch wer sich regelmäßig – beruflich oder privat – mit Social Media beschäftigt weiß, wie schnell sich das Blatt wenden kann, denn neue Trends und Applikationen entstehen schneller als man denkt.

Viele Newcomer versuchen in diesem Haifischbecken mit zu schwimmen, doch nur wenige schaffen es tatsächlich zu überleben. Eines der besten Beispiele hierfür ist TikTok – der Star unter den Video-Apps. Obwohl die App erst 2016 in den Startlöchern stand, kann sie mittlerweile auf eine über 800 Millionen monatliche aktive Nutzer große Community zurückblicken. TikTok ist ein in China entwickeltes Videoportal für die Lippensynchronisation von Musikvideos und findet vor allem durch seine kreativen und lustigen Inhalte großen Gefallen bei seinen Nutzern. Doch Tiktok wird nicht nur zu privaten Unterhaltungszwecken eingesetzt; mittlerweile haben auch schon einige Unternehmen und Personen des öffentlichen Lebens ein Auge auf das junge Social Network geworfen, denn die damit verbundenen Marketingstrategien sind vielversprechend.

Wer sich für Kryptowährungen und soziale Netzwerke interessiert, der sollte die Plattform Steemit genauer unter die Lupe nehmen. Diese App bedient sich nämlich seiner eigens entwickelten Kryptowährung: dem sogenannten Steem Coin. Als aktiver „Steemianer“ kann man für das Erstellen interessanter Beiträge, sowie für das Kommentieren und Interagieren mit anderen Nutzern Steem Coins ernten bzw. auch vergeben – dies dient als Anreiz für die Community qualitativ hochwertigen Content zu veröffentlichen. Der tatsächliche Wert des Steem Coins und anderer Kryptowährungen kann in der App eingesehen werden. Bislang kann dieses Netzwerk zwar noch nicht mit den sozialen Giganten mithalten, allerdings sollte man die weitere Entwicklung der App im Auge behalten, denn wenn Kryptowährungen in Kombination mit Social Media bei der breiten Masse angekommen sind, bietet dies viele neue Möglichkeiten – sicherlich auch im Marketing.

Ein weiterer Newcomer, der auch bereits über 20 Millionen weltweite Nutzer verzeichnet, ist die App Houseparty. Houseparty ist ein Gruppen-Video-Messaging-Netzwerk das es ermöglicht, Live-Chats mit bis zu acht Personen gleichzeitig zu führen. Durch die Corona Krise ist die Applikation im App-Store Ranking deutlich nach oben gerückt, denn die Nachfrage nach einfachen Anwendungen für Videotelefonie stieg rasant in die Höhe. Neben den Hauptfunktionen der App – gemeinsam „virtuell“ abhängen und sich austauschen – können auch Minigames gespielt werden. Ob diese App jedoch wirklich mit den ganz Großen mithalten kann steht noch in den Sternen, denn auch Whatsapp oder Snapchat verfügen über eine Gruppen-Video-Chat-Funktion.

Zu guter Letzt sollte auch die App Caffeine nicht unerwähnt bleiben. Mit Caffeine können Live Broadcasts übertragen werden und auch so manch namhafte Events wurden bereits mittels Caffeine geteilt. Oft wird die Anwendung auch im Online-Gaming-Sektor eingesetzt, denn es besteht auch die Möglichkeit, den eigenen Computer- oder TV-Bildschirm zu teilen, während man spielt. Demnach stellt Caffeine eine große Konkurrenz für Twitch im Gaming-Sektor dar. Caffeine zeigt, dass Live Videos und Video-Plattformen zunehmend an Popularität gewinnen – vor allem bei jüngeren Zielgruppen.

 

Fazit

Es hat eine Weile gedauert, bis sich Facebook, Instagram und Co. durchgesetzt und stabile Nutzerzahlen verzeichnet haben. Ausruhen darf man sich in der Welt der Sozialen Netzwerke allerdings nicht, denn die Konkurrenz rückt näher und neue Trends werden aufgegriffen. Zwar können die Underdogs noch keine so hohen Nutzerstatistiken wie die Social Media Giganten aufweisen, allerdings bedienen sie sich teilweise spezifischen Nischensegmenten (Kryptowährungen, Gaming) und können so in ihrem eigenen Bereich noch ganz groß werden. Es ist natürlich nicht leicht, sich mit den großen Haien anzulegen, doch möglich ist es definitiv, wie man am Überflieger TikTok sehen kann.

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