Web Design und UI Trends 2019

Es ist eine aufregende Zeit, was Webdesign betrifft. Verstaubten Design Elementen wird neues Leben eingehaucht und so manch mutige Design Entscheidungen aus dem letzten Jahr ist zu einem Trend geworden. Wir beginnen unsere Liste mit dem wohl auffälligsten Trend, der Farbwahl: 

 

Kräftige Farben

Aus einem Trend entsteht der nächste und so ist aus dem Flat-Design eine Farbpalette hervor gegangen, die der Mode der 90er wieder aufleben lässt. Die populärste Wahl der Gegenwart bleiben wohl Blautöne, wie Spotify oder diverse IT Giganten.
Jedoch tauchen immer mehr hoch gesättigte Farben auf und es zeigt sich ein Trend in Richtung Neonfarben.

 

Single Page Design

Auf den ersten Blick kein neuer Trend, im Gegenteil, eigentlich war das Ende des Scrollens schon vor einiger Zeit vorhergesagt. Doch diese Layout Entscheidung ist aufgrund der Mobile First Entwicklung nicht wegzudenken. Wir werden sehen, welche technische Neuentwicklung das Potenzial hat, diesen Trend vom Thron zu stürzen. 

 

Brutalism

Die Nielsen Norman Group schreibt: „Brutalism in digital design is a style that intentionally attempts to look raw, haphazard, or unadorned.“

Genau so haben wir diesen Trend kennen gelernt. Nackter HTML Code, blaue Links, wenig bis keine Bildinhalte. Es ist die Antithese zu allem was die letzten zehn Jahre das moderne Webdesign beherrscht hat. Dieser rohe Look wird nun mit dem Aufkommen moderner Webtypografie aufgewertet bzw. in eine Richtung gelenkt die dem Mainstream mehr entspricht. Es bleibt nun offen, ob sich hier eine Gegenbewegung zu dem vorherrschenden Minimalismus hervor tut, oder ob sich dieser Trend selbst verwässert.

 

Variable Fonts

Laut Google sind Variable Fonts:

“A variable font is a collection of master styles, with one central ‘default’ master (usually the Regular font style) and multiple registered “axes” which tie the central master to the other masters. For example, the Weight axis might connect a Light style master to the default style and through to the Bold style master. The individual styles that can be located along this axis are called instances.” 

Mit dieser Definition sollte die Verwirrung komplett gelungen sein. Was sich hinter dieser sperrigen Definition variabler Schriften verbirgt: ein Konzept, das die Lesbarkeit des Internets massiv steigern wird. Variable Schriften sind für das reponsive Design konzipiert. Man ist nicht mehr an Schrift-Schnitte wie Light, Regular und Black gebunden. Nun wird es möglich sein, die Dicke stufenlos zwischen ultra Light und extra Black zu wählen. Dass dies ein enormes Potenzial im responsive Design hat, in dem man selbe Inhalte für eine Flut an unterschiedlichen Ausgabe-Medien aufbereiten muss, steht außer Frage.

Sollte jemand mutig genug sein, mit diesen neuen OpenType Funktion zu spielen; Hier findet ihr ein paar variable Schriften:
https://v-fonts.com/

 

Split Screen

Es sind die simplen Ideen, die Erfolg haben. In Zeiten des mobile first Design rückt das  ansprechende Designen der Desktop Oberfläche auf der Prioritätenliste schnell nach unten. Dabei kann es so einfach sein, das vertikale Layout in ein Desktop orientiertes horizontales Layout zu verwandeln. Split Screen heißt die Lösung. 

Die Spilt Screen Ästetik kennt man bereits seit Napoleon (Abel Gance, 1927). Der Bildschirm wird in zwei Teile geteilt und ermöglicht Inhalte zeitgleich zu präsentieren. Wechselt der User das Interface, ist es ein leichtes, die Teile vertikal zu ordnen.

Es ist keineswegs eine neue Erfindung. Vielmehr eine Neuentdeckung von Altbewerten. Neu ist, dass sich die symmetrische Ansicht in eine asymmetrische Richtung bewegt. Was eine hierarchische Ordnung ermöglicht. Ob dieses Konzept den zuvor erwähnten Platzhirschen „One Pager“ vom Thron stürzt, wird sich weisen.

 

Fazit:

In der Welt des Grafik Designs springt man schnell auf den ein oder anderen Trend auf. Für die Mutigen, diejenigen die selbst Vorreiter einer neuen Ästhetik sein wollen, habe ich aber einen Tipp. Sieht man sich die dominierende Farbgebung an, mit seiner Tendenz in die Neon Farbskala oder den Brutalism, dessen Ästhetik klar in den Anfängen des Internets verortet ist. Sowie der Split Screen welcher seinen Ursprung weit vor dem Internet hatte, jedoch zum Millenium durch Darren Aronofsky und der Serie „24“ eine Renaissance erfahren hat, so zeichnet sich hier eine zeitliche Blaupause für Neues. Wer Vorreiter sein möchte, darf ruhig einmal 30 Jahre zurückschauen. Gesehenes aufgreifen und für die Gegenwart adaptieren.

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