Warum uns ein Dislike Button nicht gefällt

Die Nachricht, dass Facebook einen „Dislike“ Button einführen könnte, hat zu einer hitzigen Diskussion geführt. Doch statt der Einführung des „Gefällt mir nicht“ Buttons sind nun lediglich sechs neue Emojis auf Facebook dazugekommen. Warum es gut ist, dass uns weiterhin nur alles gefallen darf.

 

Facebook ist für die meisten Menschen ein fixer Bestandteil des täglichen Lebens und dient als Informationsquelle, was denn die Freunde (und manchmal auch Unbekannte...) so machen. Studien haben herausgefunden, dass die meisten Menschen jedoch hauptsächlich die positiven Aspekte ihres Lebens in sozialen Medien teilen. Kurze Statusupdates über Erfolgserlebnisse, Fotos von Geburtstagsfeiern oder Videos von Haustieren werden nicht nur zum Spaß geteilt, sondern auch deshalb, um die „Like“-Sucht, die mittlerweile in unserer Gesellschaft herrscht zu befriedigen. Ein „Gefällt mir nicht“-Klick eines Freundes hätte somit beim Großteil aller Postings genau die gegenteilige Wirkung oder könnte sogar einen Streit provozieren. Oder kannst du dir vorstellen, dass der Hundebesitzer bei einem „Gefällt mir nicht“-Klick auf ein Bild seines Lieblingsvierbeiners nicht leicht verärgert wäre?

 

Zusätzlich hätte der „Gefällt mir nicht“-Button natürlich auch sehr viel Gefahrenpotenzial hinsichtlich Mobbing mit sich gebracht. Die Hemmschwelle für einen Klick auf einen Button ist noch geringer als ein Kommentar unter einen Beitrag zu schreiben. Dieser Effekt wird nochmals verstärkt, wenn andere User einen Beitrag schon mit „Gefällt mir nicht“ markiert haben. Auch wenn ein „Gefällt mir nicht“ Klick vielleicht scherzhaft gemeint ist, steigt die Gefahr des Mobbings stark an.

 

Ein „Gefällt mir nicht“ Button hätte jedoch nicht nur private Profile, sondern auch Unternehmensseiten in Bedrängnis gebracht. Gerade für Unternehmen ist der Facebook Auftritt oftmals das Herzstück der sozialen Medien, weshalb die Seite die erste Anlaufstelle für Fans und Kunden ist.  Sind die Postings auf der Seite voller „Gefällt mir nicht“ Angaben, kann das Image ganz schnell einen Schaden davon ziehen, da die Klicks ohne Begründung auf der Seite verweilen. Das Unternehmen hat keine Möglichkeit auf die „Gefällt mir nicht“ Klicks zu reagieren oder Problemlösung aufgrund der fehlenden Information anzubieten. Bei häufigen „Gefällt mir nicht“ Angaben würde auch die Gefahr des sogenannten Shitstorms, bei dem schlussendlich die gesamte Fancommunity gegen das Unternehmen schreibt, rasant ansteigen.

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass Facebook mit der Nicht-Einführung des „Dislike“ Buttons eine kluge Entscheidung getroffen hat. Somit liegt der Fokus des größten sozialen Mediums weiterhin auf den Faktoren, die es erst so beliebt gemacht haben: auf positiver Interaktion und Empathie. Und das gefällt uns schließlich allen am besten. J

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